Was ist ein «Glaukom»?

Unter einem «Glaukom» versteht man eine fortschreitende, spezifische Schädigung des Sehnerven, welche durch eine Gruppe von Erkrankungen hervorgerufen werden kann.

Beim Glaukom gehen unter anderem Nervenzellen zugrunde, welche für die Übertragung der Lichtinformationen in Form von Nervenimpulsen vom Auge zum Gehirn verantwortlich sind. Die Verbindung vom Auge zum Gehirn wird somit allmählich zerstört und der Patient wird immer weniger sehen. Falls nichts zur Erhaltung der verbleibenden Nervenzellen unternommen wird, gehen schliesslich alle zugrunde und der Patient wird blind.

Häufig, aber weitem nicht immer, sind die Erkrankungen, welche für ein Glaukom verantwortlich sind, mit einem erhöhten Augeninnendruck vergesellschaftet. Dieser erhöhte Augeninnendruck ist somit einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung des Glaukoms. Offensichtlich spielt der Augeninnendruck jedoch nicht die alleinige Rolle bei der Entstehung des Glaukoms. Es gibt zahlreiche Patienten, die einen offenbar normalen Augeninnendruck (unter 21 mm Hg) aufweisen und trotzdem glaukomtypische Schäden entwickeln. Man spricht in diesem Falle von einem Normaldruck-Glaukom. Umgekehrt muss ein erhöhter Augeninnendruck (über 21 mm Hg) nicht bei jedem zu Glaukomschäden führen. Bei diesen Menschen liegt eine sogenannte «okuläre Hypertension» vor. Folglich muss es neben dem Augeninnendruck eine ganze Reihe von weiteren Risikofaktoren geben (siehe «Risikofaktoren»).

Anmerkung

Der Augeninnendruck wird in «mm Hg» angegeben. Dies ist eine alte Druckeinheit, wobei «mm» für Millimeter und «Hg» für Quecksilber steht.

Was ist der Unterschied zwischen dem «Grünen Star» und dem «Grauen Star»?

Aufgrund ihrer historisch bedingten Namensähnlichkeit werden diese beiden Begriffe nicht selten verwechselt. Ausser ihrem Namen haben diese beiden Krankheitsbilder jedoch nichts gemeinsam.

Worum es sich beim Grünen Star handelt, auch Glaukom genannt, haben sie in den vorangegangenen Kapiteln erfahren. Nun werden wir kurz auf den anderen «Star» zu sprechen kommen:

Grauer Star

Beim Grauen Star, auch Katarakt genannt, kommt es zu einer Trübung der Augenlinse. Typisch für diese Krankheit ist, dass sie meist im hohen bis sehr hohen Lebensalter auftritt. Ist beim jungen Menschen die Linse glasklar und durchsichtig, so wird die Linse mit zunehmendem Alter grauer und undurchsichtiger. Das Sehvermögen verschlechtert sich. Der Kataraktpatient hat den Eindruck, ständig durch einen Nebel zu sehen. Alles wird verwaschen und unscharf. Ausserdem nimmt die Blendungsempfindlichkeit stark zu, besonders bei Gegenlicht.

 

Grauer Star Im Gegensatz zum Glaukom merkt der Patient beim Grauen Star von Anfang an selbst, dass etwas mit den Augen nicht in Ordnung ist. Eine Behandlung des Grauen Stars mit Medikamenten ist nicht möglich. In einer Operation wird die natürlich getrübte Linse durch eine neue «künstliche» Linse ersetzt. In fast allen Fällen, vorausgesetzt es bestehen keine weiteren Augenkrankheiten, können die Kataraktpatienten nach dem Eingriff wieder klar und deutlich sehen.

 

Texte: Dr. med. P.W. Hasler und Prof. Dr. S. Orgül, in Zusammenarbeit mit: Dr. med. H. Vogten und Frau D. Haegeli
Abbildungen aus: «J. Flammer: Glaukom. 2. überarbeitete Auflage 2001. © Verlag Hans Huber Bern»

 

Swissglaokom Teaser